152- “Gute Tage hat wer auf Gott vertraut.”
153- “Wohl dem, welchem der Himmel Gesundheit verlieh!”
154- “Langes Leben mit Gehorsam gegen Gott verbunden ist eines von den Ehrengewändern (d.h. eine von den Auszeichnungen) der Propheten.”
155- “Lange lebt wer wenig Not hat.”
156- “Streben nach Bildung ist besser als Streben nach Gold.”
157- “Fliege, auch mit gehemmten Schwingen” (eig. ungeachtet der Verwicklung; d.h. geh frisch an´s Werk, trotz allen Schwierigkeiten).
158- “Dem geht der Kummer nie aus, dem die Hoffnung ausging.”
159- “Feindes Willen tun ist Verderben.”
160- “Gottes Willen tun ist Glück.”
161- “Wohl dem, der keine Angehörigen hat” (d.h. dem keine Angehörigen Sorge, Kummer und Schande machen können).
162- “Ungerechtigkeit stürzt den, der sie übt.”
163- “Die Ungerechtigkeit der Könige ist besser als der Übermut ihrer Untertanen.”
164- “Der Klageruf des Unterdrücktens ist nicht vergebens.”
165- “Ungerechtigkeit führt den der sie übt in´s Verderben.”
166- “Durst nach Geld und Gut ist ärger als Durst nach Wasser.”
167- “Des Königs Schatten ist wie Gottes Schatten.” (d.h. der König soll die Seinigen schützen, wie Gott die Menschen im Allgemeinen schützt.).
168- “Der finstere Schatten der Ungerechtigkeit verdunkelt den Glauben” (d.h. Ungerechtigkeit schmälert den Wert des Glaubens. Vgl. Spr. 243).
169- “Weit hin streckt sich der Schatten des Edelmütigen” (d.h. sein Schtz und seine Wohltätigkeit erstreckt sich auf viele).
170- “Der Schatten des Krummen ist krumm” (d.h. Was vom schlechten kommt ist wieder schlecht).
171- “Lebe zufrieden: so bist du ein König.”
172- “Schlecht spricht wer lang spricht.” (Vgl. Spr. 48).
173- “Der Ungerechte nimmt ein schlechtes Ende.”
174- “Hoher Sinn ist Glaubenspflicht” (oder kommt vom wahren Glauben; vgl. No. 201).
175- “Ein verständiger Feind ist besser als ein unverständiger Freund.”
176- “Unglück ist des Glückes Vorläufer.”
177- “Statt Auszüge aus Büchern zu machen, merke lieber das Gelesene.”
178- “Die Strafe des Ungerechten ist schneller tod.”
179- “Auf jede Nacht folgt ein Tag.”
180- “Der hat schon viel gewonnen, den kein Schade traf.”
181- “Hoch im Preise stehen die Gottvertrauenden.”
182- “Lieber sich in den Tod stürzen, als mit jemand umgehen, zu dem man keine Liebe fühlt.”
183- “Ein verständiger Knabe ist besser als ein unverständiger Greis.”
184- “Wer nicht da ist, der bekommt auch nichts.”
185- “Hoch im Preise stehen die Gottesfürchtigen.”
186- “Der hintergeht dich, der dich zum Übeltun verleitet.”
187- “Der berückt dich, der dich durch Unwahrheiten zum Unwillen reizt.”
188- “Sich zürnend vom Rechte abwenden ist hässlich.”
189- “Des Gläubigen größter Gewinn ist, die Weisheit zu finden.”
190- “Heil dem, der Religiosität errungen hat.”
191- “Stolz auf Verdienste ist besser als Stolz auf Herkunft.”
192- “Das Mittel, deinen Gegner zu besiegen, ist langmut.”
193- “Des Menschen Handlungsweise verrät seine Herkunft.”
194- “Die Zweige geben Kunde von der Wurzel.”
195- “Heil dem, der keinen Schaden durch die Bosheit seiner Seele (d.h. durch die auf Zerstörung seines wahren Glückes gerichtete Tätigkeit seiner sinnlichen Seelt) litt.”
196- “Durch Wahrhaftigkeit zerbricht man seine Fesseln.”
197- “Jedes Herz hat seinen Teil von Sorgen.”
198- “Vergeudet ist die Wohltat, die man einem dafür Undankbaren erzeigte.”
199- “Des Menschen Rede gibt Kunde von dem, was in seinem Herzen ist.”
200- “Die Wahrheit anzunehmen ist Religionspflicht.”
201- “Herzensstärke gehört zum wahren Glauben” (oder: kommt vom wahren Glauben; vgl. Spr. 174).
202- “Den Gierigen tötet seine eigene Gier.”
203- “Handle nach Maß und Regel: so bleibst du vor Fehltritten bewahrt.”
204- “Am Genossen eines Menschen erkennt man, wie es mit seiner Religiosität steht.”
205- “Die Nähe der Bösen ist verderblich.”
206- “Herzenshärte kommt von Übersättunng.”
207- “Worauf des Menschen Sinn gerichtet ist, das bestimmt seinen Wert.”
208- “Gottes Wort ist die wahre Seelenarznei.”
209- “Ein freigebiger Ungläubiger kann eher hoffen in das Paradies zu kommen, als ein geiziger Muslim.”
210- “Undankbarkeit für Gottes Gaben ist der Grund ihrer Zurücknahme.”
211- “Graues Haar ist Siechtum genug” (nämlich auch ohne hinzukommende Altersschwäche und Krankheiten).
212- “Der Neidische hat an seinem Neide (Pein) genug.”
213- “In Geistesreife liegt des Wissens Vollendung.”
214- “Von den Mängeln der irdischen Güter brauchst du nur den zu kennen, dass sie vergänglich sind” (d.h. das schon reicht hin, dich vor allzugroßer Anhänglichkeit an sie zu bewahren).
215- “Dich ernst zu stimmen, bedarf es nur des Bewusstseins Serblichkeit.”
216- “Die edelste Freigebigkeit ist die, wenn man, ihrer ungeachtet, noch um Nachsicht bitter” (nämlich dass man nicht mehreres und besseres gibt).
217- “Keines anderen Todesboten bedarf es, als des grauen Haares.”
218- “Milde Rede fesselt die Herzen.”
219- “Sprich mild: so liebt man dich.”
220- “Das Greisalter gehört nicht mehr zum Leben.”
221- “Der Neidische findet weder Ruhe noch Rast.”
222- “Die Herrschaft des Wissens ist unvergänglich.”
223- “Schlafheit gebiert keinen Ruhm.”
224- “Jede Feindschaft hat irgendeinen Nutzen, nur die Feindschaft des Neidischen nicht.”
225- “Sehe der Mensch die Lebensfrist und ihr Verinnen: hassen würde er dann die Hoffnung und ihre Täuschungen.”
226- “Wer auf Hohes sinnt, hat Sorgen ohne Ende.”
227- “Wer viel Spricht, wird viel getadelt.”
228- “Bei süssem Wasser gibt´s viel Gedränge.”
229- “Eine Gesellschaft von Gelehrten gleicht der Blumenaue des Paradieses.”
230- “Des Menschen Hitze stürzt ihn in´s Verderben.”
231- “Umgang mit Bösen ist fahrt auf dem Meere.”
232- “Geschwiegen zu haben, hat noch niemand bereut.”
233- “Die Gesellschaften der Edeln sind die Westen der Rede” (d.h. das in ihnen Gesprochene bleibt wohl verwahrt, wird nicht ausgeplaudert).
234- “Das Hauptverdienst eines Menschen ruht auf seiner Zunge.”
235- “Umgang mit jungen Leuten ist das Grab der Religiosität.”
236- “Das Licht des Gläubigen ist das Aufstehen bei Nacht” (zum Gebete).
237- “Vergessenheit des Todes ist Rost des Herzens.”
238- “Erleuchte dein Herz (- nach anderer Lesensart: dein Grab-) durch das Beten im Nachtdunkel.”
239- “Dein eigener Tod wird dir angekündigt, wenn dein Haar sich grau färbt.”
240- “Schlaf ohne Furcht: so liegst du im weichsten Bette.”
241- “Aller Wünsche Erfüllung liegt im Genughaben” (d.h. Wer zur Genüge hat, der hat nichts mehr zu wünschen).
242- “Das Schmerzensfeuer der Trennung ist dem der Hölle entnommen.”
243- “Verdunkle nicht den Glanz deiner weissen Haare durch Ungehorsam gegen Gott.”
244- “Gottesfurcht verklärt des Gläubigen Angesicht.”
245- “Wahrhaftigkeit verklärt das Angesicht.”
246- “Wohltaten am unrechten Orten anlegen (d.h. Unwürdigen erweisen) ist Ungerechtigkeit” (nämlich gegen die derselben Würdigen).
247- “Wer sein Almosen dem Armen vorrückt, der verdient durch dasselbe mehr Strafe als Lohn.”
248- “Die Freundschaft des Albernen vergeht schnell.”
249- “Wehe dem, dessen Inneres böse und dessen Äußeres hässlich ist.”
250- “Einsamkeit ist besser als ein schlechter Gesellschafter.”
251- “Der födert sich, der dich vernachlässigt” (indem er dich dadurch zur Übung der eigenen Kraft nötigt).
252- “Weh über den Neidischen durch seinen eigenen Neid!”
254- “Der Vormund eines Kindes ist Gottes Kostgänger.”
255- “Weh dem, der Ehrenmänner erbittert.”
256- “Die Sorgen des Menschen richten sich nach seinen Bestrebungen.”
257- “Hüte dich vor Feindes Freundesrate.”
258- “Die Sorge des zur Seeligkeit Auserwählten ist auf die Ewigkeit, die des zur Verdammnis Bestimmten auf die Welt gerichtet.”
259- “Die Vipern des Menschen sind seine hochstrebenden Pläne” (d.h. sie gefährden sein Glück und Leben).
260- “Einer brockte zur Suppe ein, ein anderer ass sie.”
261- “Der Gierige ist verloren ehe er es merkt.”
262- “Lass sehen wer bei dir ist: so erfährt man was an dir ist.”
263- “Selbstfälligkeit ist des Menschen Verderben.”
264- “Heilsamer ist es, vor deiner eigenen Seele (d.h. vor deinen Affecten und Leidenschaften), als vor einem Löwen zu fliehen.”
265- “Ein Mensch ohne Humanität ist auch ohne Religiosität.”
266- “Keine Armut für den Tätigen.”
267- “Keine Ehre für den Lügner.”
268- “Keine Rube für den Neidischen.”
269- “Kein Kummer für den Genugsamen.”
270- “Der ist ohne Glauben, der ohne Treu und Glauben ist.”
271- “Kein Reichtum für den Verdienstlosen.”
272- “Keine Treue beim Weibe.”
273- “Was dir (durch Gottes Ratschluss) bestimmt ist, das wird dir zu Teil.”
274- “Der Ohrenbläser stiftet in einer Stunde Unfrieden für mehrere Monate.”
275- “Almosengeben verlängert das Leben.”
276- “Die Güter, welche Gott dir beschieden hat, suchen dich, so wie du sie.”
277- “Der Fürchtende hört zu fürchten auf, wenn er zu dem gelangt, was er gefürchtet hat.”
278- “Was der Beharrliche treibt, das gelingt ihm nach Wunsch.”
279- “Durch Wahrhaftigkeit gelangt man zu den Ehrenstufen der Großen.”
280- “Seiner Stammverwandten Herr wird man dadurch, dass man ihnen wohltut.”
281- “Man wird selig durch steten Umgang mit den Seligen” (d.h. zur Seligkeit Bestimmten).
282- “Nichts mehr hoffen heisst Seelenruhe finden.”
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